Das Spiel Kubb

Kubb (schwedische Aussprache: [kɵbː]) ist ein schwedisches Spiel mit ähnlichen Eigenschaften wie Bowling, Mölkky und Pétanque. Das Wort Kubb stammt von dem Begriff vedkubbar, was im schwedischen Gotland-Dialekt Holzblock bedeutet. Kubb wird mit zwei Teams gespielt. Ziel des Spiels ist es, alle Kubbs und damit den König mit Wurfhölzern umzuwerfen — bevor es das gegnerische Team tut.

Kubb kann jeder genießen. Es dauert nur ein paar Minuten, um zu begreifen und kann auf verschiedenen Untergründen wie Gras, Sand, Schnee oder sogar Eis gespielt werden. Die Anzahl der Spieler kann variieren, obwohl 8 bis 16 Spieler allgemein empfohlen werden. Die Dauer eines Spiels kann von 30 Sekunden bis zu mehr als einer Stunde reichen. Eine Partie Kubb erfordert sowohl Geschicklichkeit und Präzision als auch eine strategische Denkweise!

Das Spiel Kubb hat eine lange Geschichte. Kubb, wie wir es heute kennen wurde auf einer schwedischen Insel namens Gotland erfunden. Es erlangte in den späten 1980er Jahren große Popularität als erstmals kommerzielle Sets hergestellt wurden.

Eine kurze Geschichte

Quelle: Same Old Games, [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Gotland — Schwedens größte Insel — gilt allgemein als die Heimat und der Ursprung des Spiels Kubb. Die Legende besagt, dass das Spiel auf die Wikinger zurückgeht und seither auf Gotland überlebt hat, wobei es dafür eigentlich keine Beweise gibt. Trotzdem wird Kubb manchmal als Wikingerschach vermarktet. Es gibt jedoch Beweise dafür, dass Kegelspiele, die dem Kubb ähneln, im alten Ägypten (siehe Bild) und in Griechenland gespielt wurden. Dies führt zum Schluss, dass die Kegelspiele nach Norden gewandert sind und nicht umgekehrt.

Aufgrund der Beschreibung eines Kegel-Kriegsspiels in der zweiten Ausgabe der schwedischen Enzyklopädie Nordisk familjebok, wird 1911 oft als das Geburtsjahr des Kubb angesehen. Die erste schriftliche Erwähnung des Wortes Kubb wird jedoch auf das Jahr 1931 datiert, und zwar in einem Buch eines Ethnologen von Gotland der die Insel Fårö besucht. Da Fårö zur Provinz Gotland gehört, könnte man sagen das Kubb doch auf Gotland erfunden wurde.

In Gotland stieg Ende der 1980er Jahre die Popularität von Kubb plötzlich sprunghaft an, als es in Parks und Gärten auftauchte. Die Nachfrage entstand und so wurden die ersten Kubb-Sets für den kommerziellen Verkauf hergestellt. 1995 wurde die erste Kubb-Weltmeisterschaft in Rone, Gotland, veranstaltet. 1998 war Kubb so populär geworden, dass es für die schwedische Firma Brio interessant wurde, billige, fabrikmäßig hergestellte Sets zu produzieren, welche gezielt auf dem internationalen Markt verkauft werden sollten. Heutzutage werden die meisten Kubb-Sets aus Gummibaumholz hergestellt, weil es nicht so leicht splittert oder bricht.

Ein globaler Erfolg

Nach dem Boom in den nordischen Ländern in den späten 1990er Jahren ist Kubb heute ein globaler Erfolg. Kubb-Verbände gibt es nicht nur in Schweden, sondern auch in Ländern wie England, Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, sowie in den USA und Kanada. Kubb-Turniere werden auf der ganzen Welt gespielt. Allein in Belgien finden jedes Jahr mehr als 50 Turniere statt. Und die Kubb-Weltmeisterschaft? Die wird immer noch auf der Insel Gotland ausgetragen — ein 3-tägiges Event, das jedes Jahr mehr als 3000 Teilnehmer anlockt.

Der Slogan der Kubb-Weltmeisterschaft — Kubb verbindet Menschen und schafft Frieden auf der Erde — vermittelt perfekt die Philosophie des Spiels. Ein Spiel, dass man mit der Familie und mit Freunden spielen kann, ein Spiel, das als temperamentvoller Wettbewerb dient, aber niemals böswillig ist. Ein gutes Spiel im Freien bringt Menschen an der frischen Luft zusammen und regt zu Gesprächen und Kameradschaft an. Kubb ist genau das Richtige. Wenn Sie es noch nicht gespielt haben, probieren Sie es aus!